Prunkvoller Bau mit bewegter Geschichte

Das von 1771 bis 1776 errichtete Basler Stadthaus hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Einst war es Postgebäude und Sitz des Direktoriums der Kaufmannschaft in einem. Im 18. Jahrhundert wurden die Postgeschäfte in Basel durch ebendieses Direktorium erledigt. Die Behörde, damals einflussreichste Interessengemeinschaft des Basler Grosshandels, bestand von 1682 bis 1798.

Napoleon und eine weltbekannte Briefmarke

Das Stadthaus zählt zu den prunkvollsten Basler Bauten des 18. Jahrhunderts. Die prächtigen Säle boten Raum für bedeutende Anlässe. So traf sich hier 1806 und 1812 die eidgenössische Tagsatzung, die Versammlung der Abgesandten der Orte der alten Eidgenossenschaft. 1811 huldigte man Napoleon anlässlich der Geburt seines Sohnes mit einem grossen Fest im Stadthaus. 

Ebenfalls von Weltruf ist die Briefmarke, die hier 1845 für 2,5 Rappen gekauft werden konnte: das «Baslerdybli». Es ist die erste Briefmarke, die in drei Farben und im Prägedruck hergestellt wurde. 2014 wurde ein Exemplar für über 100'000 CHF versteigert.  

1853 bezog die neu geschaffene eidgenössische Post eigene Räume an der Rüdengasse. 
22 Jahre später gelangte das ehemalige Posthaus in den Besitz der 1875 neu formierten Bürgergemeinde. 

Das Basler Dybli auf einem Briefkasten